Die Weltausstellung Paris 1900 (fr: Exposition universelle de 1900) war die fünfte Pariser Weltausstellung. Sie fand vom 15. April 1900 bis zum 12. November 1900 statt und zählte über 48 Millionen Besucher. Sie gehört damit zu den erfolgreichsten Ausstellungen ihrer Art.
Im Rahmen der Weltausstellung fanden auch die Olympischen Spiele statt, die sich über einen Zeitraum von Mai bis Oktober 1900 erstreckten und wenig Beachtung fanden.
Geschichte
Bereits am 13. Juli 1892 verkündete ein Staatsdekret die Eröffnung dieser Ausstellung. Welchen Wert man ihr beilegte und welche Hoffnungen in sie gesetzt wurde, ist einem „Repport“ des damaligen Handelsministers von Frankreich, Jules Roche zu entnehmen, den er über die Idee der Ausstellung 1900 in der Abgeordnetenkammer erstattete. In diesem hieß es unter anderem: „Sie soll den Schluss bilden eines fruchtbaren Jahrhunderts und zeigen was Kunst und Wissenschaft und menschliche Arbeit zu schaffen vermögen; sie soll aber auch die Schwelle einer neuen Zeit werden, von der die Gelehrten und Philosophen uns Großes prophezeien, und deren Schöpfermacht, alle unsere Träume und Erwartungen übersteigen wird.“
Auf dem Höhepunkt der Belle Époque lautete das offizielle Ausstellungsmotto: „Bilanz eines Jahrhunderts“. Als bauliches Erbe hat die Ausstellung vor allem das Petit Palais und das Grand Palais hinterlassen. Zu ihren Attraktionen zählten unter anderem Großprojektionen der Brüder Lumière und die Rue de l’avenir (Straße der Zukunft) – ein hölzerner Fahrsteig (Trottoir roulant oder Plateforme mobile), auf dem die Besucher für 50 Centimes den Rand des Pariser Ausstellungsgeländes umrunden konnten. Ein Riesenrad mit 100 Metern Durchmesser in der Avenue de Suffren bestand bis 1937.
Der Eintrittspreis betrug grundsätzlich 1 Franc, was 2014 etwa 7 € entspräche. In den frühen Vormittags- (8 bis 10 Uhr) und den Abendstunden (18 bis 22 Uhr) mussten 2 Eintrittskarten gelöst werden.
Finanzierung
Zur Deckung der Kosten war folgende Combinaison getroffen worden, die am 13. Januar 1896 durch ein Gesetz sanktioniert wurde:
- Der Staat bewilligte 20.000.000 Franc; die Stadt Paris verpflichtete sich eine Summe, die ein Fünftel der Gesamtausgaben ausmachte, aber 20.000.000 nicht übersteigen durfte, beizusteuern.
- Außerdem wurden fünf große französische Bankinstitute ermächtigt, unter staatlicher Kontrolle, die Anzahl von 3.250.000 Bons à 20 Franc auszugeben, also eine Gesamtsumme von 100 Millionen Franc.
Der finanzielle Abschluss war positiv. Die Stadt Paris errechnete sich einen Gewinn von 4 Millionen Franc.
Aussteller
Auf der Ausstellung waren 76.112 Aussteller vertreten. Eine Jury verteilte an sie am 29. September 1900 im Industriepalast insgesamt 33.139 Preise, davon 903 große Preise, 5153 goldene, 9060 silberne und 3323 bronzene Medaillen, außerdem 8070 Ehrendiplome.